"Vergleichende Untersuchungen zu Änderungen der Nierenfunktion anhand drei verschiedener Strategien der operativen Myokardrevaskularisation"

Hintergrund: Die Anwendung der extrakorporalen Zirkulation zur Unterstützung der Myokardrevaskularisation ist mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten von Nierenschäden verbunden. In wie weit sich tubuläre Schäden auf die Nierenfunktion auswirken ist nicht bekannt. Die folgende Studie untersuchte perioperative Nierenschäden und -funktion anhand der konventionellen extrakorporalen Zirkularisation (HLM), der minimierten extrakorporalen Zirkularisation (MECC) und dem Off-pump Verfahren (OPCAB). Methoden: Blut- und Urinproben wurden präoperativ und bis zu 72 Stunden postoperativ zu sieben Zeitpunkten von 120 Patienten der HEPCON Studie (DRKS00007580) gesammelt. NGAL, KIM-1, L-FABP, alpha-GST als Parameter tubulärer Schäden wurden aus Urinproben mittels ELISA bestimmt. Um die Nierenfunktion im Verlauf zu bestimmen wurden Kreatinin und Harnstoff im Serum, sowie die errechnete GFR bestimmt. Ergebnisse: Tubuläre Marker unterschieden sich in der frühen postoperativen Phase signifikant zwischen den Operationstechniken. Die meisten Schäden konnten beim HLM-Verfahren detektiert werden. Hämolyse und Hämodilution korrelierten mit diesen postoperativen Nierenschäden. Zeitverläufe der Funktionsparameter zeigten keine Unterschiede zwischen den Operationstechniken, auch das Auftreten von akuten Nierenschäden bei 15 Patienten (13,5%) war nicht abhängig vom Operationsverfahren. Fazit: Das Verfahren der konventionellen extrakorporalen Zirkularisation verursacht temporär mehr tubuläre Schäden, als das MECC- oder OPCAB-Verfahren. Spätere Einbussen der Nierenfunktion waren nicht vom Operationsverfahren abhängig